Krimi

Donnerstag, 3. Juli 2014

mehr Filme

Krimitantensong Ein lustiger RAPversuch

Krimitantenrueckblick Eine Vorlesung und ein erster Eindruck

wo? Bei You Tube natürlich! :-)

Fußball WM ? Wer? Was?
Ja natürlich in Brasilien! Wer spielt? Wer hat gewonnen?
Ach so sind gerade Fußballfreie Tage - Ach - Achtelfinale und in Kürze Viertel, ja klar!

Nein, im Ernst! Türlich schaue ich auch Fußball ... aber bin gerade total im Schaffensfieber oder ist es schon ein WAAHN *lol*

Tapfer bleiben - Wochenende naht!

Dienstag, 1. Juli 2014

Krimitanten Tändelei

Der Freundestreff, Bericht und Fakt
Rätsel lösen Krimitakt

Mörder, Räuber, Kriminelle
Jagen, finden, auf die Schnelle

Jill bewahrt den kühlen Kopf,
Mirja schwingt den blonden Zopf

Doris holt Informationen
All ihr Eifer soll sich lohnen

Tia bleibt dabei entspannt
Hat die Lösung längst erkannt

Laura lamentiert verstört
Niemand ihre Worte hört

Das Wichtigste der Krimifall
Er endet auch mal mit nem Knall

Die Krimitanten stets dabei
„Herr Kommissar, wir sind so frei“

Sie haben das Gespür für Mord
Glaubt es ruhig, ihr habt mein Wort!

Schritt für Schritt durch die Kapitel
Recht dabei mir jedes Mittel

Spannungsaufbau, Witz und Streit
Die Damen sind allzeit bereit

Laura liebt dies nicht so sehr
Die Ander´n dabei umso mehr

Der Fall lässt sie dann nicht mehr los
Wie Heldinnen sind sie dann Groß

So füllen sich die Seiten
Und kann sich noch ausweiten

Sag Langerweile: „winke, winke“
In Worten Spannung nur versinke

Bleibt am Ball
Der nächste Fall

Ganz schlicht
Ist schon in Sicht
Und bald im Licht
Bin in der Pflicht

Sonntag, 24. November 2013

Kurzfilm Krimitanten mit Hörprobe

Auf der Amazon Autorenseite über mich: Lydia Dubielzig
und auf der Facebookseite "Die Krimitanten" ist frisch ein Kurzfilm zu finden, von mir erstellt mit Fotos und Zeichnungen und einem Audiokommentar, bei dem ich eine Hörprobe zum besten gebe aus dem Buch "Die Krimitanten" Kapitel 3 Rückblick. Hier auf dem Blog im Ganzen zu lesen unter der Rubrik Krimi über das Menü zu erreichen.

Schönen Sonntag - Denkt dran es ist Totensonntag - Ewigkeitssonntag

Es ist nebelig grau und es regnet draußen. Zeit für Kerzen, Tee und einen guten Krimi ;-) denn es geht doch um die Toten - etwa nicht?

Dienstag, 19. November 2013

Krimitanten Planung und Ideen

Planungen für die nächsten "Krimitanten" Bücher

4 Jahreszeiten
Eine Hannover Kurzkrimisammlung: Mit den Krimitanten durch das Jahr in 11 kurzen Kriminalgeschichten

Blick auf die Titel:
1) Samhain – Gedenke der Toten
Mit Tia im Georgengarten
2) Sterntaler – Winterzauber (Eine Weihnachtsgeschichte)
Mit Doris in der Altstadt
3) Der tote Schneemann - Ein Eisheiliger
Mit Laura in Bothfeld
4) Sylvester – Happy New Year
Mit Jill in Bemerode
5) Frühlingsgefühle und Frühjahrsputz
mit Mirja in Stöcken
6) Osterglocken – so läuten laut die Leut
Mit Vivienne in der Innenstadt Bankenviertel
7) Himmelfahrt – Fahrt ins Blaue
Mit Jack in Garbsen – blauer See
8) Sommerloch – Nessi lässt grüßen
Mit Laura am Silbersee
9) Hitzewelle – heiße Öfen
Mit Mirja am Maschsee
10) Ernte sei Dank – Ernte gut, alles gut
Mit Thommy in der Gartenkolonie Badenstedt
11) Herbstspaziergang – ein kunterbunter Tag
Mit den Krimitanten in der Eilenriede unterwegs

Kurzbeschreibungen:

Samhain – Halloween – Gedenke der Toten
Nach einer Nacht am Hexentanz Lagerfeuer erwacht Tia neben einer Toten

Sterntaler – Eine Weihnachtsgeschichte
Ein kleines Mädchen von der Straße will einen Mord im Schwulen Milieu beobachtet haben

Der tote Schneemann – ein Eisheiliger
Unbekannte bauen einen Schneemann auf einem Spielplatz in dem beim Tauen eine Leiche entdeckt wird

Sylvester – Happy new Year
Auf einer Feier ins neue Jahr krachen nicht nur die Feuerwerkskörper sondern auch Schüsse und der Krach bezieht sich nicht nur auf den Lärm

Frühlingsgefühle und Frühjahrsputz
Mirja stolpert beim Joggen über ein totes Pärchen auf dem Stöckener Friedhof

Osterglocken – so läuten laut die Leut
Viviennes Auslandssemester in Deutschland endet mysteriös und das Gerede der Menschen, der Tratsch auf den Straßen nimmt kein Ende und wird zum großen Geschrei

Himmelfahrt – Fahrt ins Blaue
Ein Familienausflug endet statt im Grünen doppelsinnig im Blauen, denn statt auf der Autobahn Richtung Urlaub landet das Auto im blauen See in Garbsen

Sommerloch – Nessi lässt grüßen
Am Silbersee geht die Angst um, es würde dort eine unbekannte Kreatur heimlich im Wasser sein Unwesen treiben

Hitzewelle – heiße Öfen
Wird Mirja jetzt eine Bikerbraut? Auf dem Motorrad durch den Sommer, in der Gang herrschen raue Sitten

Ernte sei Dank – Ernte gut, Alles gut?
Mord im Schrebergarten und Thommy mittendrin, eigentlich nur familiär verbunden

Herbstspaziergang
Niemand denkt bei einem romantischen Spaziergang durch die belaubten Wege an einem goldenen Herbsttag an das Verschwinden etlicher junger Frauen in der Eilenriede, Hannover hat auch eine dunkle Vergangenheit

Nächste Bücher der Krimitanten:
(als Rückblick: 1. Buch "Die Krimitanten")

Krimitanten Vorplanungen
2. Buch: Die Krimitanten auf Hoher See
Mord auf einem Kreuzfahrtschiff – Es hätte so eine schöne Urlaubsreise werden können, wären da nicht ein paar Leichen aufgetaucht

3. Buch: Der Inquisitor
Ein unbekannter Hexenjäger hat sich zur Aufgabe gemacht die Krimitanten aus dem Weg zu räumen. Wieso hasst er die Gruppe Frauen so und glaubt sie seien das wahre Böse, was vernichtet und bekämpft werden muss?

Sonntag, 15. September 2013

Facebook

Die Krimitanten haben seit gestern eine eigene Seite bei Facebook. Dort ist alles rund um den lustigen Krimi zu finden: Hintergründe, Bilder, Charakterbeschreibungen, Entwicklungsschritte und dann vielleicht sogar irgendwann Verlag und Erscheinungsdatum :-)

Also schaut bei Facebook nach "Die Krimitanten" und gebt mir bzw. diesem Werk ein "Like" !DANKE! Regelmäßig gibt es Statusmeldungen als Text oder Bild
Momentan in Arbeit ist Kapitel 12 "Die Rettungsreise":
Endlich brechen die Freundinnen zur Reise auf um die Entführte zu retten. Eine von ihnen ist voraus gereist, was findet sie auf unkonventionelle Art heraus? Hoffentlich kommt keine von ihnen zu spät. Die Flucht im Kapitel vorweg war schließlich nicht ganz so erfolgreich, oder?

Gruß zum Sonntag
Lydia

Sonntag, 1. September 2013

Krimitanten Inhalt

Krimitanten
Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Verdächtig (Seite 1-3)
1) Der Club der Kriminalistinnen (Seite 3-4)
2) Die Entführung (Seite 4-6)
3) Rückblick (Seite 6-7)
4) Streitigkeiten oder Flirt (Seite 7-8)
5) Krisensitzung (Seite 9-12)
6) Unmut, Abenteuer und Entdeckung (Seite 12-14)
7) Entsetzen (Seite 15)
8) Am Krankenbett (Seite 16 - 17)
9) Planlos?! (Seite 17) in Bearbeitung
10) Peters Entlassung (in Planung)
11) Auf der Flucht (in Planung)
12) Rettungsreise? (in Planung)
13) Überraschungsgast (in Planung)
14) Eine tote Bekannte (in Planung)
15) Heimweg (in Planung)
16) Zurück in der Stammkneipe (in Planung)

Bis Kapitel 5 kann hier eingelesen werden und ich hoffe damit eine Vorfreude und Neugierde auf das kommende Buch geweckt zu haben.

Dienstag, 16. Juli 2013

Krisensitzung (Krimitanten5)

Kapitel 5

Krisensitzung

Sie trafen sich am Abend in Mirjas Fitnessstudio und Mirja hatte eigens für ihr „Meeting“ einen ihrer Gymnastikräume hergerichtet. „Das wir darauf aber auch noch nicht früher gekommen sind“, erklärte Mirja lachend, nachdem sie ihre Krimikolleginnen an der Tür begrüßt und herein gebeten hatte. Nun stellte sie noch ein paar Wasserflaschen und Gläser bereit, während es sich die Anderen auf den im Kreis ausgelegten Gummimatten bequem machten. „Wird das jetzt eine Yoga Stunde?“, frohlockte Laura, die sich auch gleich in einen passenden Schneidersitz setzte. „Um Gottes Willen“, widersprach Doris sofort, die sich der Länge nach auf der Seite niederließ, „das kann ich meinem armen geschundenen Körper doch nicht antun?!“ / „Wovon wird der den geschunden?“ wollte Laura auch gleich mit ironischem Unterton wissen. „Sex, Drugs and Rock´n Roll“, ließ Tia als Antwort für Doris verlauten und verschränkte die Arme hinter den Kopf, sie hatte sich auf den Rücken gefläzt. Laura schnaubte nur verächtlich. „Also ich bin dafür, das wir einige Klubregeln einführen“, erklärte sie bestimmt, „und dafür ist so eine Umgebung genau richtig. Hier wird nicht gleich geraucht und Alkoholausschank gibt’s hier auch nicht. Wir sollten uns daran erinnern, warum wir uns eigentlich mal zusammen getan haben.“ Doris setzte sich auf: „Wie? Hier herrscht Rauchverbot?“ fragte sie eher belustigt. „Und wenn ich das nächste Mal einen Sixpack mit anschleppe haben wir auch was ordentliches zu trinken“, fügte Tia schelmisch hinzu. „Einer auf zwei Beinen, würde mir noch besser gefallen“, witzelte Doris prompt. Mirja versetzte beiden einen sanften Stoß, als sie sich lachend dazwischen setzte. „Wenn hier etwas raucht, werden das ja wohl unsere cleveren Köpfe sein“, war ihre Meinung dazu und setzte augenzwinkernd in Richtung Doris hinzu: „Und zu anderen Tageszeiten sind hier einige schmucke Kerle unterwegs. Musst nur mal zum Training vorbei schauen. Berichte doch mal für den Sportteil?“ / „Mhhhmmm, jam jam, wie verlockend“, war Doris Reaktion darauf und sie lachten alle herzhaft auf.

Doris fasste sich aber auch als erste wieder und sprach: „In dem Punkt, das wir uns nicht nur zum abfeiern treffen, hat Laura recht, und ich habe einige Neuigkeiten für Euch!“ Sie berichtete knapp, was sie von Peter über den Hoteldirektor erfahren hatte und das sie anschließend einer Gerichtsverhandlung beigewohnt hatte als Reporterin, bei der die Drahtzieher eines Mädchenschieberringes verurteilt worden waren.“ Nun setzte sich auch Tia auf und hakte wachsam nach: „Hat das Eine etwas mit Anderen zu tun?“ Doris nickte und fuhr fort: „Die Herren stammen aus der Gegend, wo die neuen Häuser der Hotelkette eröffnet werden bzw. dort haben die Angeklagten ihren Firmensitz und wenn ich mich nicht getäuscht habe, saß auch unser spezieller Freund, der Buchhalter, in der ersten Reihe und wechselte komische Blicke mit den Herrschaften auf der Anklagebank.“ Zur Verwunderung aller seufzte Laura theatralisch auf und verdrehte die Augen. Dies ignorierend meinte Tia: „Ist Firmensitz der vornehme Ausdruck für Rockerkneipe?“ Doris winkte leicht ab und gab nach kurzem Überlegen von sich: „So etwas in der Art.“

Sie wurden kurz abgelenkt, als ein Mann im Trenchcoat sich durch die Glastür mit Handzeichen verabschiedete. „Hast du nicht schon geschlossen?“ wollte Laura irritiert wissen. „Mit diesem speziellen Herrn habe ich eine Sonderabmachung“, erklärte Mirja verschmitzt grinsend. „Der Investment Banker auf der Flucht?“ vermutete Doris, woraufhin Mirja kichernd nickte. „Wo bleibt eigentlich unsere Ordnungsfanatikerin?“ bemerkte Tia plötzlich, „hatte sie sich abgemeldet? Ich vermisse tatsächlich ihre strengen Blicke!“ Doris zog die Stirn kraus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das wäre jetzt sogar das zweite Mal, dass Jill ohne Worte fern bleibt?!“ stellte sie verwundert laut fest und als sie die fragenden Blicke der anderen bemerkte, erklärte sie: „Heute Vormittag zum Kaffeetreff hat sie mich auch schon versetzt.“ Mirja erstarrte und rief alarmierend aus: „Da stimmt was nicht!“

Tia rutschte unruhig hin und her, wedelte aufgeregt mit der Hand in der Luft und erzählte mit verschwörerischem Unterton: „Ich habe ja ganz zufällig sehr beunruhigende Dinge über Jills Schwarm gehört, als ich auf Zwangsbesuch in der Wache landete.“ Mirja räusperte sich streng. „Du hast doch nicht schon wieder eine Nacht in der Ausnüchterungszelle verbracht, oder?“ kommentierte Doris. Tia zuckte nur mit den Schultern und klimperte unschuldig mit den Augen. „Hab halt ne Dauerkarte“, nuschelte sie unwirsch, „außerdem wachsen mir die Burschen langsam richtig ans Herz.“ Doris gluckste kurz auf und Laura schüttelte mit Mirja synchron den Kopf. „Das ist halt meine Recherchetaktik, was denkt ihr, was ich dabei alles zu hören bekomme!“ verteidigte sich Tia.

Plötzlich klatschte Laura energisch in die Hände und rief verärgert aus: „Schluss jetzt mit dem Krimikram, können wir mal das Thema wechseln?!“ „Hä?!“ entfuhr es Mirja. „Kinder?“ fragte Tia. „Krimi!“ korrigierte Doris. „Also Kinders, so geht das nicht“, begann Laura genervt und holte tief Luft. „Ich hör immer Kinder?“ murmelte Tia verstört. „Du bist hier nicht auf der Arbeit!“ versuchte Mirja Laura zu beschwichtigen, die tatsächlich in einem Kindergarten arbeitete. „Wir sind doch nicht die Hauptdarstellerinnen einer beknackten Serie, wie „Sex and the City´s“ oder „Desperate Housewife“, beschwerte sich Laura, „das ist doch Unsinn, das wir uns einbilden echte Kriminalfälle zu lösen. Total albern, wenn ihr mich fragt und echt lächerlich, wie ihr euch benehmt.“ Jetzt hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit und die Anderen blickten sie nur staunend und sprachlos an. Laura schnaufte, doch bevor sie erneut ansetzen konnte, ergriff Tia das Wort: „Bleib mal locker!“ forderte sie. Doris wischte sich nur verständnislos über die Augen und Mirja hob mit hilfloser Geste die Arme. „Können wir nicht einfach wieder „nur“ Theater spielen?“ bat Laura. „Aber wir sind doch die Krimitanten?“ brummte Tia beinahe wehmütig. „Lasst uns halt wieder Krimikomödien spielen“, ließ Laura nicht locker. Doris sank mit einem Stoßseufzer rücklinks zurück auf ihre Gummimatte. „Wir standen lange nicht mehr gemeinsam auf der Bühne“, fuhr Laura unbeirrt fort, „wie wäre es denn, wenn wir eine richtig schöne lustige Inszenierung ausarbeiten würden? So wie früher!“
Mirja sah betreten zu Boden, Tia trommelte mit den Fingern auf der Matte, während Laura mit flehenden Blicken von Einer zur Anderen sah.

Doris stützte sich auf ihre Ellbogen auf und sprach barsch: „Jetzt muss ich Eine rauchen …“ und Tia versuchte sich mit einem Scherz: „Oder einen Mann miss… Au“, schaffte es aber nicht den Satz zu vollenden, sondern schrie schmerzlich auf, als Mirja sie ruckartig boxte. Tia wollte sich schon beschweren, als Doris Handy zu klingeln begann. „Genau der richtige Mann dafür“, sagte sie leise und meldete sich: „Peter, was gibt’s?“ Kurze Zeit später sprang sie mit einem Satz auf die Beine. „Du glaubst doch nicht …“ rief sie erschrocken aus, „Peter sei bloß vor…“ Sie brach aber abrupt ab und rief ängstlich seinen Namen, erst fragend, dann fordernd. „Peter? Peter!“ / „Scheiße!“ fluchte sie laut und ließ das Handy sinken. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie aufgeregt erklärte: „Wir saßen heut Vormittag zusammen, als er fortgerufen wurde, wegen Fundsachen im Möbellager. Er hatte mir am Telefon erzählt, das er vermute, es sei Schmuggelware und er hat sie wegschließen lassen, wollte sie der Polizei übergeben und gerade eben hatte es Alarm gegeben und er war auf dem Weg nachzuschauen, als ...“ Während sie sprach, lief sie nervös auf und ab, schnappte sich schließlich mit den letzten Worten: „… das Gespräch abbrach“ ihre Jacke und Handtasche und stürmte hinaus. Mirja stürzte sofort hinter her und schaffte es sogar noch der verdutzten Laura und Tia ihren Schlüssel zu zuwerfen, ihnen knapp zu sagen: „Schließt hinter euch ab!“ Und Doris hinterher zu brüllen: „Keine Alleingänge, haben wir gesagt!“

Dienstag, 9. Juli 2013

Flirt oder Streitigkeiten (Krimitanten4)

Kapitel 4

Flirt oder Streitigkeiten

Doris rauchte bereits ihre dritte Zigarette, begann nervös mit dem Fuß zu wippen und schaute zum wiederholten Mal auf ihr Handy, um Erstens zu sehen, wie lange sie schon wartete und Zweitens, ob nicht eine Nachricht bezüglich Ihrer Verabredung gekommen war. Aber nichts dergleichen und es war schon später als der abgemachte Zeitpunkt. Sie sah sich besorgt um und trank den letzten Schluck ihres Espressos. Jill war nie unpünktlich, im Gegenteil. Eigentlich war sie diejenige, die als Erste am Treffpunkt erschien. Sie waren heute zur Mittagszeit auf einen Kaffee verabredet gewesen, im Café neben dem Grandhotel, in dem Doris einst gejobbt hatte und in dem auch der erste Kontakt mit Inspektor Peter zustande gekommen war, dem Chef des Sicherheitsdienstes vom Grandhotel. Da dort ziemlich viele Berühmtheiten ein- und ausgingen, Stars und Starlets aus der Film- und Musikbranche, ebenso wie Politiker und Profisportler wurde der Sicherheitsdienst sehr beansprucht und kuriose Fälle gehörten zum Alltag.

Und trotzdem entging es Peter nicht, wenn Eine der „Krimitanten“ sich im oder um das Hotel aufhielten. Das Café war seit dem 1. Tag ihrer Begegnung sein Lieblingsplatz für Pausen. Die Kameras rund um das Hotel fingen auch einen kleinen Blickwinkel des Eingangs- und Außenbereiches des Cafés ein. Es war schließlich nicht so, dass er die ganze Zeit die Bildschirme der Überwachungskamera im Blick hatte oder das er nur darauf warten würde, das eine seiner Damen, wie die Kollegen lästerten, auftauchten. Dennoch war Doris ihm sofort aufgefallen, als er von dem Dienstplan, den er gerade ausarbeitete, aufblickte und er bemerkte gleich ihre nervöse Erwartungshaltung. Auch kam ihm im selben Moment Jill in den Sinn, da die beiden sich dort öfter trafen, und er konnte sich denken, dass Doris nicht auf ihre neueste Eroberung wartete, sonst würde sie sich lässiger verhalten.

Doris wollte sich gerade erheben, als Peters Schatten auf das kleine runde Tischchen fiel und sie sich gegenseitig schmunzelnd taxierten. Während sich Peter ungefragt gegenübersetzte, ließ sich Doris zurück auf den Stuhl fallen. „Na, können Dich Deine Kampfdackel von ihrem Promikrimidinner denn für ein Kaffeepäuschen entbehren?“ fragte sie mit schiefem Lächeln kokett und drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus. „Und du?“ entgegnete er schlagfertig, „wieder auf den neuesten Tratsch aus?“ „Pfff“ stieß sie genervt die Luft durch die Zähne, „Du weißt genau, dass ich nicht von der Yellow-Press bin und Frauenmagazine verabscheue.“ Er lächelte entschuldigend und sie fragte knapp: „Auch einen Cappuccino?“ Als er zur Bestätigung nickte, gab sie dem Barmann Handzeichen zur Bestellung. „Wirst Du Deinen Espressos untreu?“, scherzte Peter, woraufhin sie aufseufzte, auf die leere kleine Tasse wies und bemerkte, dass sie schon Drei getrunken und ebenso viele Zigaretten geraucht hätte. Sie bot ihm auch eine Zigarette an, indem sie ihm die offene Schachtel entgegen hielt und sich selbst Eine zwischen die Lippen schob. Aber er hob abwehrend die Hände und ergänzte: „Ich versuche schon seit längerem weniger zu rauchen und du solltest auch ein wenig mehr auf Deine Gesundheit achten.“ Sie hob eine Augenbraue, steckte sich die Zigarette an, sog tief ein, hauchte ihm provokant eine kleine Wolke entgegen, beugte sich verführerisch über den Tisch, bot ihm dabei einen tiefen Einblick auf die gebräunte Haut ihres Ausschnittes und raunte ihm frech zu: „Als wir noch regelmäßig im Bett landeten war das noch kein Thema?!“ Er brummte abschätzend widerwillig und gab nur leise gehässig von sich: „Die Zigarette danach hat dich also zur Kettenraucherin gemacht, wie? Zu blöd, das es immer eine andere Sorte ist.“ Er hatte es kaum ausgesprochen, da fuhr er mit einem Schmerzenslaut zusammen, als sie ihn reflexartig gegen das Schienbein trat. Er verkniff sich eine weitere Bemerkung, da der Barmann ihnen ihre Cappuccinos brachte. Auch wenn ihre gemeinsame Affäre nur ein kurzes Schauspiel gewesen ist, gingen sie miteinander um, wie ein altes Ehepaar. Doris freizügige Freizeitbeschäftigungen ärgerten ihn und er konnte jedes Mal rasend vor Eifersucht werden. Dank ihres Journalistenberufes war sie immer im Mittelpunkt des alltäglichen Geschehens unterwegs und sie konnte keinem durchtrainierten attraktiven Gesprächspartner widerstehen. Es gab kaum eine Nacht, die sie allein verbringen musste. Sie konnte und wollte sich aber auch nicht festlegen oder binden und das war dann auch der Grund für das Scheitern ihrer kurzen aber leidenschaftlichen Liebschaft gewesen. Während Ihnen die italienische Kaffeespezialität vorgesetzt wurde und der Barmann die benutzte Tasse abräumte, kam Peter wieder ihr eigentliches Thema in den Sinn und er wechselte das Thema mit der Frage nach Jill.

„Mach Dir keine Hoffnung!“, zog Doris ihn auf, „Jilly-Maus ist gerade Feuer und Flamme für einen echten Kommissar der Sonderermittlung, sie hat sich sogar einen Aushilfsjob in seiner Abteilung besorgt.“ Sie lächelte selbstzufrieden und zog genüsslich an ihrer Zigarette. Er schüttelte ungläubig mit dem Kopf, zog die Stirn in Falten, äußerte sich aber nicht dazu, sondern nahm erst mal einen Schluck Kaffee. „Sie war gerade heute morgen bei ihm, für eine Schreibarbeit und ich wette mit Dir, darüber hinaus hat sie unsere Verabredung vergessen“, vermutete Doris. „Sie ist eher ein gerissener Fuchs als eine kleine Maus“, schnaubte er belustigt. „Unser Rotfuchs würde sich aber trotz allem telefonisch abmelden, wenn ihr etwas dazwischen gekommen wäre, und wenn es sich hierbei nur um einen Flirt handeln würde“, gab Doris zu Bedenken. „Habt ihr gerade zurzeit einen Fall laufen?“ erkundigte sich Peter. „Nichts weltbewegendes“, winkte Doris ab und horchte dann auf, „Aber falls sie auf einer frischen Fährte ist …“ Und Peter ergänzte: „Dann ist keine von Euch Krimitanten mehr zu retten oder halten.“ Daraufhin boxte ihn Doris scherzhaft in die Seite. „Sei doch nicht immer so brutal zu mir“, beschwerte sich Peter gespielt entrüstet. „In anderen Situationen hat es Dir gefallen“, erinnerte sie ihn daraufhin verwegen. „Bei Dir geht es wohl immer nur um …“, begann Peter, aber führte den Satz nicht zu Ende und räusperte sich nur. „Na, dann sei dem roten Bürofuchs ihr frisches Liebesglück vergönnt“, sagte er stattdessen.

„Euer damals angeblich entführte Hoteldirektor ist übrigens gerade ins Ausland versetzt worden“, erzählte er unvermittelt. „Euer?!“ protestierte Doris, „Dein Arbeitgeber! Und warum sollte mich das interessieren?“ Peter lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander, schürzte die Lippen und berichtete weiter: „Er hat seinen untertänig-schleimigen Pagen mitgenommen, der Jill immer hinterher hechelte. Ich vermute sogar, dass illegale Geschäfte im Spiel sind. Der hochgelobte Direktor soll die Hotelkette im Osten erweitern.“
Doris lachte dreckig und meinte boshaft: „Vielleicht mit angebautem Bordell? Die hübschen Russinnen sollen ja starke Konkurrenz für den Westen sein und nach seinem glücklosen Ausrutscher mit dem Zimmermädchen, die ihn eingesperrt hatte und das Gerücht entstand, er sei entführt worden …?!“

Plötzlich erwachte das Funkgerät an Peters Gürtel zum Leben, piepte kurz und darauf folgte ein Knacken und Rauschen. Als er sich mit einem knappen „Ja“ meldete, erntete er ärgerliche und schiefe Blicke von allen Seiten. „Fundsache im Möbellager, bitte sofort kommen“, kam es abgehakt aus dem Gerät. „Alles klar, bin auf dem Weg“, gab Peter zurück und sprang auf, griff nach seiner Geldbörse, aber Doris hielt seinen Ärmel fest: „Lass stecken, mein Tratsch bringt mehr ein, als euer Sicherheitslohn.“ Er lachte verlegen und suchte nach Worten für eine Verabschiedung: „Dank Dir! Wir … äh … sehen/ hören/ lesen voneinander?“ Sie gab ihm einen schelmischen Klapps auf den Po. „Wir laufen uns doch ständig über den Weg. Nu geh schon und bleib den Tätern auf der Spur!“ neckte sie ihn.

„Du erst! Hey, war das eine Anmache?“ rief er schon im Lauf über die Straße und als er kurz zurück blickte, zwinkerte sie ihm deutlich zu, was er mit einer Kusshand erwiderte. „Und sie liebt mich doch“, war sein Gedanke dazu und verschwand ins Hotel. Sie hingegen seufzte auf und dachte: „Verrückter Kerl!“ fühlte aber ähnlich wie er. Ihr nächster Termin begann in Kürze, sie zahlte und machte sich ebenfalls auf den Weg.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Rückblick (Krimitanten 3)

Kapitel 3

Rückblick

Jill fühlte sich im Traum zurück versetzt zu den Tagen ihrer Verdächtigung. Sie sah alles noch einmal vor Augen:

Es war sehr früh am Morgen gewesen, als Jill vor dem Hotel nach ihrer Nachtschicht von einem großen Mann mit breitem Kreuz abgefangen worden war. Er hatte lässig an einem Laternenpfahl gelehnt und eine Zigarette geraucht und sie wollte schon eilig, übermüdet von der Schicht, an ihm vorbei, da hatte er sich ihr in den Weg gestellt. Sie war ziemlich erschrocken gewesen, als er plötzlich so dicht vor ihr aufragte, so dass ihre Nasenspitze beinahe seinen Hemdkragen berührte und sie ganz umnebelt wurde von seinem markanten Aftershave. „Nicht so hastig junge Dame, ich muss sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen“, hatte er ihr ins Ohr geraunt und war kurz beiseite getreten, um die Zigarette am Abfalleimer auszudrücken und zu entsorgen. Dann hatte er seinen Kopf gesenkt und sich etwas zu ihr gebeugt, um ihr direkt in die Augen zu schauen. Sie hatte staunend sprachlos seinen Blick erwidert und war wie erstarrt gewesen. Ihr verängstigter irritierter Blick hatte ihn dann an ihre Seite treten und einen Arm um ihre Schulter legen lassen, um dann besänftigend vorzuschlagen, sie auf einen Kaffee einzuladen, um ihr alles zu erklären. Sie hatte sich ihrem Schicksal ergeben, genickt und sich widerstandslos ins naheliegende Café geleiten lassen. Er hatte sie zu ihrem Job befragt und ihrem Umfeld, bevor er ihr eröffnete, sie sei verdächtigt worden in eine Entführung verstrickt zu sein. Daraufhin hatte sie ihn entgeistert angesehen und habe wissen wollen, ob er vom Fernsehen sei und wo er die Kamera verstecke. Er beteuerte ihr, es sei sein völliger Ernst und er sei beauftragt, sie nicht eher in Ruhe zu lassen, bis sich alles aufgeklärt hätte. Er sei sogar befugt worden, den nötigen Druck auszuüben, um den Hoteldirektor wieder frei zu bekommen. Sie hatte ihn dann gleich nüchtern und versiert konkrete Fragen gestellt: Ob es sicher sei, das er entführt wurde? Seit wann er denn vermisst wurde? Ob es schon eine Lösegeldforderung gegeben habe? Der Kaffee und dieser absurde Vorwurf hatte sie nur für einen Moment wachgerüttelt, sie konnte kaum ein Gähnen unterdrücken und blinzelte müde. Er könne sie nicht einfach gehen lassen, diese Angelegenheit müsse zeitnah geklärt werden, hatte er ihr erklärt. „Sein Handy?“, hatte sie unwirsch gemurmelt, „haben sie schon versucht ihn anzurufen?“ Seine knappe Antwort war: „Ausgeschaltet!“ und ihre lakonische Bemerkung, das dies hoffentlich nicht für den Direktor gelten würde, veranlasste ihn nur noch unnachgiebiger zu werden. Da er aber doch bemerkte und einsah, dass sie zunächst einmal ein paar Stunden Schlaf nötig hatte, brachte er sie zurück ins Hotel, wo er in einem der Tagungsräume eine Einsatzzentrale eingerichtet hatte.

Diese ganze Befragung war nicht unbemerkt geblieben und hatte eine entsetzte Kellnerin zurück gelassen, die zufälliger Weise Jills Freundin war und die mit ihr Theater spielte. Damals hatte Doris noch einen langen dunklen Zopf getragen und jobbte überall und nirgendwo neben ihrem Journalisten Studium. Aufgrund ihres losen Mundwerks war sie überall gut angekommen, gerade im Gastgewerbe. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie die Freundinnen aus der Theatergruppe zusammen getrommelt und waren dann gemeinsam in der sogenannten Einsatzzentrale aufgetaucht. Jill hatte nichtsahnend selig schlafend auf einem Sofa in der Ecke gelegen, während die jungen Frauen Doris, Laura, Mirja und damals gerade zufällig zugegen: Vivienne, eine französische Austauschstudentin, den Spieß kurzerhand umgedreht und den „Inspektor“ wie er sich selbst nannte in die Mangel genommen hatten. Mit so einer geballten Frauenpower war Peter Grünwald, wie er bürgerlich hieß, ziemlich überfordert gewesen und seine Leute, die weniger Lust hatten einzugreifen, hatten stattdessen kichernd daneben gestanden. Tia, die Ökopunkerin war erst später zu ihrer Gruppe dazu gestoßen. Sie hatten sich dann darauf geeinigt zusammen zu arbeiten und daraus wurde dann auch schließlich eine „Partnerschaft“, die bis heute anhielt.

Jill sah Inspektor Peters sommersprossiges Gesicht, mit 3-Tage Bart, ein eher belustigtes Schmunzeln auf den Lippen und seine braungrünen Augen mit Skepsis im Blick vor sich, dieses Bild aber verblasste, während sie mit brummendem Schädel und trockener Kehle in einem engen Raum erwachte, welcher sich ziemlich schnell als Zugabteil entpuppte. Sie hatte so einen brennenden Durst, das sie sofort nach dem Wasserglas griff und hastig trank, welches auf dem kleinen Klapptisch vor ihr parat stand. Dies half zwar gegen ihren Durst, doch es übermannte sie kurz danach wieder eine bleierne Müdigkeit, gegen die sie zwar versuchte anzukämpfen und Eindrücke der Landschaften, die am Fenster vorbeirasten zu erhaschen, dennoch sank sie schließlich zurück in eine träumende Bewusstlosigkeit, die sie wieder in die Vergangenheit versetzte.

So bekam sie gar nicht mehr mit, wie eine füllige männliche Gestalt, die wachend vor ihrem Abteil gestanden hatte, nun zu ihr kam, neben ihr nieder kniete, ihr fürsorglich ein Kissen unter den Kopf legte und ihre Beine beinahe zärtlich anhob, um sie in eine bequemere Schlafposition zu bringen. Er kauerte sich für einen Augenblick neben sie, betrachtete entzückt ihr Gesicht, streichelte über ihre Wange und drückte dann kurz sein Gesicht in ihren Ausschnitt und inhalierte genüsslich den Duft ihrer Haut ein, bevor er sich wieder fing und ihren schlafenden Körper sorgsam in eine Decke hüllte.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Die Entführung (Krimitanten 2)

Kapitel 2

Die Entführung

Jill tippte gerade das Protokoll einer Zeugenaussage ab, als ihre Gedanken unvermittelt in die Vergangenheit wanderten und sie sich selbst in der Rolle der verhörten Person sah. In ihrem Verhör damals war es allerdings nicht die Polizei gewesen, von der sie befragt worden war. Aber das hatte sie erst später erkannt. Die Uniformen, die strenge Befragung und dann diese absurden Vorwürfe hatten sie ganz nervös und durcheinander gebracht. Es hatte sich ja dann alles als großes Missverständnis heraus gestellt.

Sie versuchte sich wieder auf ihre Notizen zu konzentrieren und lächelte besonnen, als sie dabei auch an den smarten Polizeikommissar dachte, für den sie Protokoll führte. Ab und zu und auch nur in besonderen Fällen. Sie bewunderte ihn schon länger und war überglücklich nun in seinem Arbeitsbereich aushelfen zu dürfen für kleine Botengänge, Verwaltungstätigkeiten oder Schreibarbeiten. Bisher war sie viel zu schüchtern gewesen, sich mit ihm näher bekannt zu machen und schmachtete ihn nur aus der Ferne an. Er war nicht sonderlich groß aber gut gebaut. Das heißt allerdings auch nicht, dass er ein kleiner Rambo war. Im Gegenteil, er war eher etwas schlank und zierlich. Sein Haar war rötlich-golden, seine strahlend blauen Augen ließen ihr Herz höher schlagen und sein Lächeln konnte sie ganz aus dem Konzept bringen.

Erschrocken bemerkte sie eine Reihe voller „G´s“ als sie vor lauter Träumerei die Taste zu lange gehalten hatte. Schnell löschte sie alle bis auf einen und sah sich verstohlen um. Sie saß in einem kleinen verglasten Zwischenraum, der nur Platz hatte für einen kleinen viereckigen Tisch mit Laptop, Drucker daneben und einem Sitzplatz davor, der direkt an der gläsernen Wand stand, durch die sie auf den belebten Flur schaute. Aber es hatte keiner auf sie geachtet. Hinter ihr auf der anderen Seite stand ein schlichtes schwarzes Ledersofa. Sie schrieb bereits an den letzten paar Sätzen und überflog danach noch einmal kritisch ihren Text. Das Protokoll sollte für ein laufendes Verfahren einer abgeschlossenen Ermittlung bei Gericht sein. Es war eine Aussage einer Bankangestellten, die bei einem Banküberfall anwesend war. Ihr Text war kurz und knapp gehalten, wies nur Fakten auf ohne viel Schnörkeleien und da sie auch keine weiteren Schönheits- oder Rechtschreibfehler fand, druckte sie das Protokoll aus.

Sie wollte gerade nach einer Umlaufmappe greifen, neben dem Drucker war eine kleine Ablage, als ihr eine Notiz auf neonleuchtendem Papier auffiel. Sie hatte gar nicht bemerkt, das sie dort auf den Mappen hinterlassen wurde und zu Beginn ihrer Schreibarbeit, da war sie sich sicher, noch nicht dort klebte. „Post it“ nannte man so etwas in neumoderner Bürosprache. Mrs. Sanders, war darauf geschrieben, ihr Name und weiter:

Ich brauche Sie als neutrale Begleiterin bei einer kurzen Observation eines Cafe´s. Treffpunkt gleich um 11 Uhr, Parkhaus nebenan, Deck Minus 1 am Fahrstuhl, falls es ihre Zeit zulässt.

Die Unterschrift ließ ihr Herz höher schlagen und ihre Hände zitterten. Es war die Unterschrift ihres umschwärmten Kommissars. Unbedingt wollte sie von ihm gebraucht werden und dann natürlich sofort zur Stelle sein, auch oder besonders, wenn es eher nach einem Date klang.

Rasch packte sie alles zusammen, schnappte sich den Ausdruck und machte sich sofort auf dem Weg, ohne die Echtheit dieser Nachricht zu hinterfragen. Sie gab das Protokoll beim Wachhabenden am Tresen am Eingang ab und joggte beinahe ins nebenliegende kaum genutzte Parkhaus. Es gehörte zu einer Baracke, die einst ein Kaufhaus gewesen war und zu dem das Geld fehlte, es abreißen zu lassen. Sie konnte es kaum erwarten ihn gleich allein zu treffen und ihm dann auch noch bei seiner Arbeit behilflich sein zu können oder eben ihr erstes gemeinsames Date … Aufgeregt nahm sie die verschmutzte Treppe hinunter und ihre Absätze klapperten laut in dem stillen Treppenhaus. Im Polizeirevier und auf der Straße tobte gerade noch das Leben um sie herum und nun fand sie sich in der Stille des leeren Parkdecks wieder. Noch lächelte sie und fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen und bevor sie merken konnte, dass etwas nicht stimmen konnte, war jemand hinter sie getreten und hatte einen mit Chloroform getränkten Lappen ihr auf Nase und Mund gedrückt. „Schön und so überpünktlich Schätzchen“, hörte sie noch eine schnarrende Männerstimme leise säuseln, bevor sie die Besinnung verlor. Eigentlich wurde sie schon längst an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz in einer Anwaltskanzlei erwartet, wo sie als Empfangssekretärin tätig war.

Eine unbestimmte Melodie summend mit zwei dampfenden Bechern voll Kaffee in der Hand schaute der leitende Kriminalkommissar Jack Fontaine im gläsernen Durchgangszimmer vorbei, wo er eigentlich die reizende Aushilfe erwartet hatte und stutzte. Hatte sie sich nicht gerade eben erst hierher zum Schreiben zurückgezogen?! Nachdem er die junge Bankangestellte zum Ausgang begleitet hatte, war er in die oberste Etage zur Kantine gefahren um den Kaffee zu holen. Gut, er war zweimal kurz aufgehalten worden und in ein Gespräch verwickelt gewesen, aber so lange hatte es doch gar nicht gedauert?! Er betrat das Fotolabor gegenüber, wo ein Mitarbeiter im Kittel sich gerade über einen veralteten Streifen Film beugte. „Oh, das wäre doch nicht nötig gewesen“, wurde er von Diesem mit einem Seitenblick und schiefen Lächeln begrüßt. Jack schmunzelte nur und überreichte ihm den zweiten Kaffee. „Eigentlich suche ich die Dame von gegenüber?“, fragte er ihn.
„Tut mir leid, von der netten Dame habe ich nicht viel mitbekommen, nur das sie es wohl plötzlich eilig hatte, wieder wegzukommen – ich hörte die Schritte“, erklärte der kräftig gebaute Labor-Assistent, der offensichtlich öfter an Fitnessgeräten trainierte und die unnatürliche Bräune des Sonnenstudios hatte, welche sich deutlich vom weißen Kittel abhob. „Alles klar, danke“, erwiderte Jack, prostete ihm mit seinem Becher zu und kehrte zum leeren Glas Raum zurück. Gedankenverloren klappte er den Laptop zu und entkabelte ihn, während er nebenbei an seinem Kaffee nippte. Das Gerät war ihr aus seiner Abteilung zur Verfügung gestellt worden und er wollte es wieder zurück ins Büro bringen. Er sah sich sorgsam um, aber sie hatte nichts hinterlassen, außer dieser kleinen leuchtenden Haftnotiz, die er vorsichtshalber von der Ablage entfernte und auf den Deckel klebte. Da ihr Name darauf stand, würde sie ihn vielleicht noch brauchen, die Nachricht selber las er nicht, da es vielleicht etwas Privates von ihr war. Je klingelte sein Handy und er wurde zum nächsten Einsatz gerufen, so dass er den tragbaren Computer nur seiner Vorzimmerdame hineinreichen konnte, als er das Gebäude verließ. Die liebenswerte Schreibkraft hatte bestimmt wieder an ihren eigentlichen Arbeitsplatz zurückkehren müssen, sagte er sich. So machte er sich erst mal keine weiteren Gedanken darüber.

Die Krimitanten

Eine lustige und spannende Buchreihe aus der Feder von Lydia Dubielzig mit eigener Facebookseite. Hier auf diesem Blog sind Leseproben zu finden unter dem Menüpunkt: Krimi ! Hannover Kuzrkrimis: Mit den Krimitanten durch das Jahr und der Debütroman: Die Krimitanten bei Amazon als E-Book und gedruckte Fassung Außerdem gibt es Kurzfilme und Hörproben bei Youtube!

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